Freitag, Januar 02, 2015

Idlewild Airport and the Lost Villages of Jamaica Bay - Part 1

Idlewild Airport 1950shttp://wackradio.com/lcag/index.htm


Als ich vor einigen Tagen nach der Fertigstellung des Beitrags über den letzten Pferdeomnibus noch ein wenig mit dem Kartenmaterial von NYCityMap herumgespielt hatte, bin ich auf eine Entdeckung gestoßen, die - wie ich finde - einen Beitrag wert ist. 

Dazu muss ich aber erst mal ein klein wenig ausholen. 


1. Die Geschichte des Flughafens

Idlewild Airport 1950shttp://wackradio.com/lcag/index.htm


Die meisten, die von Europa nach New York fliegen, dürften auf dem John F. Kennedy Airport in Queens, landen. Neben JFK gibt es im Norden von Queens noch den LaGuardia Airport, der seinen Schwerpunkt auf Inlandsflügen hat. Der dritte Großflughafen liegt direkt auf der anderen Seite des Hudson Rivers in New Jersey und heißt Newark Liberty International Airport, auch der wird von Europa aus angeflogen.




Die Geschichte des John F. Kennedy Airports begann 1942 mit der Trockenlegung einer größeren Fläche von sumpfigen Tideland, das sich im Süden von Queens befand, zwischen dem "Festland" von Long Island und der vorgelagerten Halbinsel "Rockaway Beach". Dieser Teil von Queens trägt auch den schönen Namen "Jamaica", den wir auf dieser Karte von 1873 eingezeichnet sehen. 

Jamaica, Queens, 1873 - NYPL Digital Gallery


Ursprünglich war in den 1910ern mal angedacht gewesen, aus dem Gelände einschließlich der Jamaica Bay einen riesigen zusätzlichen Hafen für die Stadt New York zu bauen. Diese Idee wurde in Teilen dann in den 1940ern umgesetzt, nur das aus dem Seehafen ein Flughafen wurde. 

from the book Jamaica by Carl Ballenas



Es handelte sich um nur sehr dünn besiedeltes Marschland, auf dem sich als einzig bekanntere menschliche Hinterlassenschaft seit den 1920ern ein sandiger Golfparcours befand: Idlewild Golf Course. Der Name Idlewild geht auf die Beschreibung der Landschaft zurück: friedlich, aber unzivilisiert. Zusammen mit dem Golf Course entstand eine Reihe von Häusern, die in seiner Nähe errichtet worden waren

from the book Jamaica by Carl Ballenas




Bürgermeister LaGuardia beim Planen des neuen Flughafens im Süden von Queens

Vermessungsarbeiten im Vorfeld der Errichtung des Flughafens, 1943


Ursprünglich gehandelter Name für den Flughafen war laut New York Times wohl "General Alexander E. Anderson Airport" (nach einem Weltkrieg-II-General). Bei seiner Eröffnung wurde er schlicht "New York International Airport" genannt. 



Allerdings konnte der Name sich nicht durchsetzen und der Volksmund nannte den Flughafen Idlewild Airport. Am 24. Dezember 1963 erfolgte dann die bis heute greifende Umbenennung in "John F. Kennedy Airport", nach dem kurz zuvor bei einem Anschlag in Dallas, Texas, ermordeten Präsidenten der Vereinigten Staaten. 





NYTimes: 

Jamaica by Carl Ballenas


Wir springen nochmal zurück ins Jahr 1947, als die Bauarbeiten am Flughafen schon fortgeschritten, aber noch nicht abgeschlossen waren. Hier blicken wir von oben auf das gerade geschaffene neue Flughafenareal:



Ebenfalls auf 1947 ist dieses Foto datiert, dass das ursprüngliche Hauptterminal vom Idlewild Airport zeigt, welches im Laufe der Jahre noch einige Male verändert wurde.



Am 31.07.1948 erfolgt die offizielle Einweihung des Flughafens durch den amtierenden Präsidenten Truman und die Aufnahme des Transkontinentalluftverkehrs.











Zu Beginn der 1960er sah es dort schon ganz anders aus, die Weiterentwicklung hatte dem Flughafen einige spektakuläre Neubauten beschert. 












Und mit einem Rückblick hinunter auf den Idlewild Airport 1962 beschließe ich den ersten Abschnitt dieses Beitrags. 




2. Die Suche nach den verlorenen Dörfern


Wie ich zu Beginn des Beitrags erwähnt hatte, habe ich vor ein paar Tagen ein wenig mit dem Kartenmaterial von NYCityMap herumgespielt. Und bin dabei schließlich in Queens und dort in Jamaica gelandet. 



Heute arbeiten wir uns mal von vorne nach hinten in die Vergangenheit hinein. Zuerst die aktuelle Karte vom Areal des John F. Kennedy Airports:



Nicht ganz die Gegenwart, aber noch ziemlich aktuell ist diese Satellitenaufnahme von 2006, danach folgt eine zehn Jahre früher, also 1996 entstandene Aufnahme.




Jetzt wird es interessant! Wir springen direkt mal 45 Jahre zurück in die Vergangenheit bis zum Jahr 1951, als der Idlewild Airport seit drei Jahren in Betrieb war:



Und nun springen wir nochmal weitere 27 Jahre zurück bis zum Jahr 1924, als sich glücklicherweise irgendjemand in New York entschlossen hat, das ganze Stadtgebiet aus der Luft aufzunehmen. 



In dem ganzen wilden Durcheinander, das sich dort zu Beginn der 1920er präsentiert, habe ich ein paar interessante Entdeckungen gemacht. 

Zuerst mal zum namensgebenden und oben beschriebenen Idlewild Golf Course: den habe ich intensiv gesucht, aber nicht gefunden. Ich vermute, dass er noch nicht gebaut war, als die Luftaufnahmen entstanden sind. Wie ein Golf Course auf den 1924er-Luftbildern aussieht, kann man übrigens im Bildausschnitt studieren, denn dort ist einer abgebildet, der bis in die Gegenwart erhalten geblieben ist.






Was ich auf dem Gebiet des zukünftigen Großflughafens entdeckt habe, war die eine oder andere menschliche Siedlung im Tideland. Zum Beispiel diese drei Straßen, die tief in das Marschland hinein bis zur Uferlinie getrieben und mal mehr, mal weniger dicht beidseitig bebaut wurden. 



Wie man hier sehen kann, sind diese Siedlungen alle beim Bau des Idlewild Airports verschwunden.



In diesem Zusammenhang möchte ich noch mal kurz Carl Ballenas Buch "Jamaica" greifen: 


Der erste Satz ist hier von Bedeutung: Als für den Flughafen noch mehr Platz benötigt wurde, vergrößerte die Stadt New York das Gelände durch Enteignung und siedelte die Menschen dort in den Jahren 1946 und 1947 fort. 


Ich fange mal mit der Straße rechts an: 



Diese Siedlung besteht aus zwei parallelen Straßen, die von einer Hauptstraße im Norden abzweigen und durch das Marschland hinunterführen. Rechts und links sind Parzellen eingeteilt, aber zum Zeitpunkt der Aufnahme erst spärlich bebaut. Unten am Ufer ist ein kleiner Hafen und zwei Gruppierungen von kleineren Häusern. 



Die Häuser an der Straße scheinen stabiler gebaut zu sein und wurden vermutlich ganzjährig als Unterkünfte genutzt. Womit die Bewohner allerdings ihr Geld verdient haben und vor allem wo in dieser eher verlassenen Gegend, kann ich nicht sagen. Ich habe auch keine Ahnung, was das für künstlich angelegte Becken sind, die man im Bereich des Übergangs der Straße auf die Hauptstraße sieht. 




Bei den kleineren Häusern am Südende der Straße handelt es sich meiner Meinung nach um Wochenend- bzw. Ferienhäuser, so wie man sie zu jener Zeit auch zuhauf an der Küste von Rockaway Beach (zweiter Bildausschnitt) fand. 




Jetzt wollen wir verfolgen, was mit Straße 1 und der kleinen Ferienhaussiedlung am Hafen passiert ist, als Idlewild bzw. John F. Kennedy kamen (1924-1951-2006-Gegenwart):







Ungefähr dort, wo sich Straße 1 befand, starten und landen heute die Flugzeuge. Der kleine Hafen ist durch Landaufschüttung ganz verschwunden, dort befindet sich heute eine asphaltierte Fläche. 

Ich gehe jetzt mal weiter zur mittleren Straße: 



Dieses Mal haben wir eine kleine Siedlung an der Hauptstraße, aus der die Straße gerade durch das Marschland hinunterführt bis zur Uferlinie der Jamaica Bay. 



Leider ist der Übergang der beiden hier aneinandergrenzenden Luftbilder nicht ganz optimal. Ich habe versucht, die erkennbaren Straßenverläufe mit rot nachzuvollziehen, die Hauptstraße, die hier von Ost nach West und zurück führt, ist in gelb markiert. Es könnte sich dabei um den Rockaway Boulevard handeln, allerdings verläuft der heute weiter nördlich als 1924. 



Die links gelegenen Gebäude sind vielleicht (Bauern)höfe, die in der Mitte gelegenen Gebäude sehen  eher wie Wohngebäude aus und scheinen eine kleine dörfliche Siedlung zu bilden. 

Die Straße zum Ufer hinunter beginnt im Osten dieser Siedlung und wird begleitet von zwei Reihen mit Grundstücksparzellen, die hier schon dichter besiedelt sind als bei Straße 1. Gegen Ende wird sogar noch eine dritte Reihe mit Parzellen aufgemacht. 




Am südlichen Ende der Straße liegt dieses Mal keine Ferienhaussiedlung, dafür verwundert aber ein anderes Detail: 



Was ich mich frage ist, ob da gar keine Straße zwischen der ersten und zweiten Parzellenreihe verläuft, sondern ein Wassergraben, an die die Häuser / Grundstückchen grenzen. Wenn das ein Wassergraben ist, dann könnte er meiner Meinung nach hier enden und in eine festen Straßenverlauf übergehen. Oder der Graben wechselt dort nur auf die Seite links der ersten Parzellenreihe und führt hinauf bis zur Siedlung. 



Rechts und links der Straße ist das Marschland von regelmäßigen Gräben durchzogen, die sicherlich nicht natürlich entstanden, sondern auf Menschenhand zurückzuführen sind. Vermutlich hat man damals schon Maßnahmen zur Entwässerung des sumpfigen Geländes getroffen, die in diesem Luftbild dokumentiert wurden. Vielleicht ist auch hier die Aufgabe derjenigen, die die Siedlung und die Straße bewohnen: Gräben ins Marschland zu treiben und es zu entwässern. Vielleicht auch noch Torfstecherei oder Abbau sonstiger dort vorhandener "Bodenschätze". 

Schauen wir uns jetzt an, was aus dieser doch schon etwas größeren Siedlung durch den Flughafenbau geworden ist (1924-1951-2006-Gegenwart). Konstanter Orientierungspunkt ist die kleine Siedlung unten rechts, die bis heute Bestand hat. 






Kann man so zusammenfassen: da wo einst die Siedlung und die Straße zum Ufer hinunter waren, ist heute durch Landaufschüttung kein Ufer mehr und dort landen und queren die Flugzeuge auf ihrem Weg von der Landebahn zum Terminal und vom Terminal zur Startbahn. 

Wir setzen die Reise in der Vergangenheit fort mit Straße Nummer drei: 



Das scheint zugleich auch die längste der drei Straßen gewesen zu sein, denn ich kann die bei der nächsten Vergrößerung kaum komplett in einen Bildausschnitt zwängen. 



Ihren Ursprung hat Straße 3 indirekt auch an der nördlich gelegenen Hauptstraße, die Zufahrt erfolgt über eine der Straßen in der bereits bei Straße zwei beschriebenen Siedlung: 



Der Aufbau sieht für mich hier so aus, das links und rechts jeweils eine Straße verläuft, an der Innenseite Häuserparzellen angelegt sind und zwischen den Parzellen ein Wassergraben verläuft bis hinunter zum Ufer. 





Auch hier wurde am Ende noch eine dritte Parzellenreihe hinzugefügt. Straße 3 ist nicht so dicht besiedelt wie Straße 2. Insbesondere in der Mitte gibt es einigen Leerstand. 

Schauen wir jetzt mal, was im Laufe der vergangenen knapp 90 Jahren aus dem Gelände um Straße 3 geworden ist. Einen konstanten Orientierungspunkt kann ich dieses Mal leider nicht bieten, aber wie bei den vorherigen Vergleichsreihen wurden die Bildausschnitte exakt gleich gewählt und nur zwischen den einzelnen Karten hin- und hergeschaltet. 






Tja, dort wo einst Straße 3 lag, sind schon zu Idlewild-Zeiten die Flugzeuge gestartet und gelandet und sie tun es auch heute zu JFK-Zeiten noch. 

Ganz am Ostenende und schon teilweise nicht mehr New Yorker Stadtgebiet ist diese zweiteilige Siedlung, die ich oben schon mal als Orientierungspunkt genutzt habe: Siedlung 4.



Der Kelch des Verschwindens durch den Flughafenbau ist an Siedlung 4 vorbeigegangen. 





Nachdem wir den Osten des Geländes erforscht haben, folgt die Fortsetzung nun weiter westlich. Straßen sind das jetzt nicht mehr, sondern einzelne Siedlungsflecken in der Marschlandschaft. 



Als nächstes begeben wir uns zur der Siedlung, die mit der Nummer 5 gekennzeichnet ist und die sich in räumlicher Nähe zur Straße 3 befindet. 

Siedlung 5 würde ich grob in vier Abschnitte aufteilen wollen: 



Siedlungsteil 5A ist nur eine kleine Sammlung von (Bauern)Höfen und Scheunen im Nordosten der Siedlung 5, direkt an der Hauptstraße gelegen.



Siedlungsteil 5B liegt westliche daneben und grenzt im Norden ebenfalls an die Hauptstraße. Dieser Teil der Siedlung ist recht klar gegliedert mit zwei senkrechten und fünf waagerechten Straßen. Bemerkenswert sind aber die zahlreichen diagonalen Abkürzungen, die noch in die Straßenblöcke eingearbeitet sind. 



Siedlungsteil 5C zeigt einen dichter besiedelten Teil, an ein kleines Dorf erinnernd. 



Siedlungsteil 5D dokumentiert unterhalb des Dorfes eine recht dichte Besiedlung an beiden Teilen eines Wassergrabens. Zum Teil sieht mir die Bebauung wieder nach Wochenend- und Ferienhäusern aus. Ganz im Süden des Bildausschnitts sieht man vor dem Wassergraben noch einen einzelnen (Bauern)Hof.



Siedlung Nummer 5 und die Veränderungen seit der Luftaufnahme 1924. Die Siedlung oben links auf dem 1951er-Foto ist erst zwischen 1924 und 1951 entstanden, wo nordwestlich von Siedlungsteil 5B Felder zu erkennen sind. 






Wir machen nordwestlich weiter, wo sich Siedlung Nummer 6 befindet. 



Siedlung Nummer 6 erinnert stark an ein Dorf mit einer klaren Struktur, was den Straßenbau angeht und nur einigen Höfen im Süden und Südosten des Gebietes. 



1951 sind noch einige Bestandteile dieser Siedlung erhalten geblieben, das Dorf ist noch nicht komplett durch den Bau des Idlewild Airport ausradiert worden. Die Siedlung hatte sich zwischen 1924 und 1951 noch ein ganzes Stück weiter südlich ausgedehnt in das Gebiet der vereinzelten Bauernhöfe hinein. 



Allerdings hat der erhebliche Platzbedarf des John F. Kennedy-Airports der Siedlung 6 nicht gut getan, denn irgendwann nach 1951 mussten auch die letzten Reste dieses Dorfes weichen. 




Es geht weiter mit Siedlungspunkt Nummer 7: 



Weit südlich im Niemansland und ein ganzes Stück entfernt von den anderen identifizierten Siedlungsorten liegt Siedlung 7, die diesen Namen aber eigentlich kaum verdient, denn es handelt sich nur um zwei Höfe und ein paar Scheunen oder Ställe. Oder vielleicht auch um Fischerhäuser, wer weiß?



Seit dem Flughafenbau ist dort jede Menge Erde angekippt und mit hochwertigem Asphalt versiegelt worden, wie man nachfolgend sehen kann: 







Siedlung 8 ist der nächste Haltepunkt, bevor wir weiterziehen: 



Charakteristisch für Siedlung 8 ist der mändernde Verlauf, der dem Muster der Wassergräben folgt. Es handelt sich um Häuser, die direkt an einen breiten Graben grenzen und ihm bis zur Mündung in die Jamaica Bay folgen. Hinzu kommen noch ein paar Bauernhöfe in räumlicher Nähe. 



Der Bildvergleich offenbart, dass von romantischen kleinen Häusern am Wassergraben nichts mehr übrig geblieben ist. Beton und Asphalt beherrschen das Szenario seit dem Flughafenbau. 





Letzer Haltepunkt, bevor wir weiterziehen, ist Siedlung 9. 



Siedlung 9 ist ein Zusammenschluss aus mehreren größeren und kleineren Flecken, deshalb muss ich hier wieder eine Unterteilung vornehmen: 



Siedlungsteil 9A liegt östlich von dem mäandernden Wassergraben, den wir als Siedlung 8 gekennzeichnet haben. Es handelt sich um zwei Siedlungsorte, von denen der nördliche etwas stärker bebaut ist. 



Siedlungsteil 9B ist ein landwirtschaftlich genutzter Abschnitt oberhalb von Siedlung 8:



Der bedeutendste Siedlungsteil ist aber Nummer 9C, der wiederum eine Struktur abbildet, die stark an ein Dorf erinnert: 



Ich zoom nochmal ein Stück zurück, bis insgesamt 3 Siedlungen (6,8 und 9) ins Bild drängen: 



1951 haben sich die Siedlungen im nördlich / nordöstlichen Teil zwar deutlich vergrößert, dafür sind große Teile der übrigen Fläche für den Flughafen draufgegangen: 



Diese Fläche im Nord - Nordosten wird zum Teil unangetastet bleiben, aber den Südosten verleibt sich der Flughafen noch ein, wie wir bereits bei Siedlung 6 erfahren haben. 





Wie gesagt, einmal müssen wir noch den Bildausschnitt gegen Westen verrücken, dann haben wir das ganze Areal erfasst, auf dem der Idlewild Airport, später JFK, gebaut wurde. Es finden sich noch vier weitere Siedlungen: 



Also starten wir mit den Siedlung 10 und 11, die sich ein Stück westlich von den Siedlungen 8 und 9 befinden. 



Siedlung 10 hat grob gesagt die Form eines um 90 Grad gegen den Uhrzeigersinn gedrehten L's. Diese Siedlung dürfte eine der größten sein, die wir auf dem Gelände des Idlewild Airport gefunden haben. Nordwestlich davon liegt noch eine Straße mit ein paar Höfen, Siedlung Nummer 11. 

1951 ist das L vollständig verschwunden. Siedlung 11 dagegen hat sich im westlichen Abschnitt vergrößert. 



Siedlung 11 scheint sich bis in die Gegenwart etabliert zu haben, von Siedlung 10 existiert dagegen keine Spur mehr. 





Im Südwesten des Areals liegt Siedlung 12: 



Im Norden von Siedlung 12 sieht man nur ein paar vereinzelte Höfe und ein paar Wochenendhäuser, die an einem Graben stehen, der sich westlich durchs Bild zieht.



Im Süden ist in Küstennähe eine größere Ansammlung von Ferien- und Wochenendhäusern zu verzeichnen.



Schauen wir mal, wie sich dieser Abschnitt verändert: 




1951 sehen wir, das hier im Westen des Geländes genauso wie im Osten ein künstlicher breiter Graben in das Gelände hineingetrieben wurde, der zugleich das Ostende des Flughafens markiert. Die Ferienhaussiedlung ist noch da, die Bauernhöfe dagegen sind verschwunden. 

2006 bzw. in der Gegenwart sehen wir, dass die Ferienhaussiedlung nicht mehr existiert. Dort ist jetzt nur noch Brachland. Zwischen dieser Fläche und dem direkt westlich gelegenen Hamilton Beach führt eine Bahntrasse hindurch, die quer durch Bucht und über diverse Inseln bis hinunter nach Rockaway Beach verläuft. 




Wir erreichen die letzte Siedlung, diejenige mit der Nummer 13:



Oberhalb von Siedlung 12 schließt sich der südliche Teil von Siedlung 13 an, mit einer dorfähnlichen Struktur und ein paar Höfen im Südosten. 



Nordwestlich davon findet man an die Bahntrasse gedrängt noch ein paar einzelne Häuschen, für ein Dorf reicht es aber bei weitem nicht. 



Auch hier wollen wir nochmal schauen, was mit diesem Abschnitt zwischen 1924 und heute so passiert ist: 




Das sieht mir so aus, als ob 1951 Siedlung 13 noch vollständig intakt war, vielleicht mit Ausnahme der paar Bauernhöfe im Südosten, aber da wurde ja auch der Große Graben durchs Ackerland verlegt. 

2006 und in der Gegenwart sieht es dann aber anders aus. Siedlung 13 ist verschwunden, das Flughafengelände wurde in diese nordöstliche Ecke hinein vergrößert, vor allem wurden hier eine Menge zusätzlicher Parkplätze installiert. 




Kleiner Exkurs: Wer schon einmal die New Yorker U-Bahn genutzt hat, um vom John F. Kennedy-Flughafen nach Manhattan zu reisen, der kennt die U-Bahn-Station "Howard Beach - JFK Airport". 

Diese Station findet man ebenfalls hier in diesem Sektor, nämlich an der Bahntrasse, die in nördliche Richtung nach Brooklyn und Manhattan führt und in südliche nach Rockaway Beach. Rechts ist die Station des Airtrains, der kostenpflichtig den Shuttleservice vom Flughafen zur U-Bahn-Station sicherstellt. Und links die U-Bahnstation "Howard Beach - JFK Airport". 





Exkurs Ende. 

Die Frage für mich war nun, ob man noch mehr über jene Orte, jene Dörfer und Siedlungen, die mit dem Bau des Idlewild Airport entweder direkt oder zeitversetzt verschwunden sind, erfahren kann. Deshalb habe ich mal nach einer historischen Karte von Queens gesucht und bin hier fündig geworden: 




Kartenmaterial von 1909 ist schon interessant, das sind nochmal 15 Jahre Abstand zu den 1924er-Luftbildern. Die Karte von Queens ist nicht wie gewohnt eingenordet, der Norden liegt hier links oben. Die Abbildung des Stadtteils Jamaica, der hier im violett gefärbten Teil in der Mitte rechts gefunden werden kann, zeigt einige Siedlungen. Vielleicht können wir ein paar Dörfer zuordnen.



- Fortsetzung folgt in Teil 2 -



Kevin Walsh hat sich auf seiner fantastischen Seite ForgottenNY auch schon mit der Frage beschäftigt, was da vorher war, wo sich heute der Flughafen befindet. Die Bilder aus direkt angrenzenden Gebieten vermitteln einen Eindruck, wie es in den Sümpfen von Idlewild ausgesehen haben könnte, bevor der Flughafen kam: 



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