Sonntag, August 18, 2013

The Immigrant 1917


 
 


Inzwischen finde ich die Lebensgeschichte von Charles Spencer Chaplin um einiges interessanter als sein künstlerisches Schaffen. Und eigentlich war er ja so gut wie ausschließlich an der Westküste tätig. Aber in seinem Film "The Immigrant" aus dem Jahr 1917 hat er sich ein Thema gewählt, welches mit der Geschichte von New York verbunden ist, eine Groteske, die im Umfeld der vielen tausend Einwanderer spielte, die zu jener Zeit über die Ostküstenhäfen in New York oder Boston in die Vereinigten Staaten einwanderten.

 
 
Seit 1908 gehörte Chaplin der Komikertruppe von Fred Karno an, die erfolgreich durch die Lande tourte. Seine bekannteste Rolle dort war die eines Trinkers, in der er deutlich älter wirkte, als er tatsächlich zu dieser Zeit eigentlich war (jünger als 20 Jahre).
 

 
 
Von Juni 1910 bis Juni 1912 tourte die Truppe zwei Jahre lang mit Erfolg durch Nordamerika. Nach einer kurzen Rückkehr wurde bereits nach 5 fünf Monaten eine zweite Nordamerikatour angehängt, die aber nicht so erfolgreich verlief. Chaplin verlies nach einem Angebot einer Filmgesellschaft 1913 die Theaterleute und schluss sich den Filmemachern um Mack Senneth an, die damals in Kalifornien Komödien wie die Keystone Cops produzierten. Ab Januar 1914 begann die Karriere eines der bekanntesten Filmemacher der Welt.


 
 
Das Engagement bei Keystone dauerte nur ein Jahr, 1915 wechselte Chaplin zu der Chicagoer Filmfirma "Essenay", die vor allem für Western bekannt war. 1916 folgte ein weiterer Wechsel zu "Mutual".
 

 
 
Einer der letzten Filme, die Chaplin 1917 für die "Mutual" drehte, bevor er ein neues Engagenemt bei der "First National" annahm, war der Kurzfilm "The Immigrant", auf deutsch "Der Einwanderer". Da der Film sich inhaltlich nicht auf reinen Slapstick beschränkte, sondern auch politische Untertöne enthielt, wurden staatliche Institutionen auf den Filmemacher aufmerksam, was sich zu Beginn der 1950er gravierend auswirken sollte.
 

 
 
Chaplin, der zu Beginn seiner Filmkarriere 1914 noch 50 Dollars im Monat verdient hatte, erreichte 1917 im vierten aktiven Jahr bereits eine riesige weltweite Popularität und war ein reicher Mann. Dennoch war die Erinnerung an das schlichte Leben der Theaterschauspieler, an die Überfahrt über den atlantischen Ozean und an die Einwanderungsprozedur wohl noch so frisch, dass hieraus ein beeindruckender Film entstand:
 

 
 
Bevor ich zum Schluss den Film präsentiere, gibt es noch ein Foto, das 1918 an der Wall Street in New York aufgenommen wurde. 1957 wurde die Stadt New York sogar wesentlicher Teil im Titel des vorletzten Chaplin-Films " A King in New York".
 
 
 

 
 
 Picture source: Google Picture Search using "Chaplin", "Immigrant" and "New York".
 
 

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